Prozess – vom biogenen Rohstoff zum wertigen Energieträger

Nassvergärung

In der Biothan Anlage kommen nur organische Reststoffe zum Einsatz. In der Nassvergärung werden jährlich ca. 6.500 t Gülle sowie 26.000 t Lebensmittelabfälle energetisch genutzt.

Trockenvergärung

Hier kommen die Inhalte der braunen Tonne sowie weitere organische Gewerbeabfälle zum Einsatz, zusammen ca. 32.000 t/Jahr. Hochwertige Nebenprodukte der Trockenvergärung sind ein flüssiger Dünger sowie Kompost.

Wichtige Information für Lieferanten von Garten- u. Parkabfällen

So entsteht Bio-Erdgas

Bio-Methan entsteht

Bei der gezielten Vergärung dieser Stoffe entsteht unter Luftabschluss und mit Hilfe von Mikroorganismen Biogas, das zu Bio-Methan veredelt und zu fast 100 % in das Erdgasnetz eingespeist wird.

Ökologisch

Der Energiegehalt biogener Reststoffe wird als Bio-Methan nutzbar gemacht und gleichzeitig eine Entsorgungsaufgabe gelöst.

Regional

Durch die regionale Erzeugung von Bio-Methan kann die Abhängigkeit von importiertem Erdgas anteilig gesenkt werden.

Nachhaltig

Die am Ende des Prozesses anfallenden Reststoffe werden als gefragte Düngemittel vermarket.

Vermarktung

Das in der Biothan-Anlage erzeugte Bio-Methan wird von der RhönEnergie Fulda vermarktet. Das Unternehmen lässt das regenerative Bio-Methan entweder in die Gesamtmenge des im Netzgebiet verteilten Erdgases einfließen oder bietet es als eigenes Produkt an. Klimabewusste Kunden können das Bio-Methan aus der Biothan-Anlage über den Tarif RhönGas ÖkoRegio beziehen, dem ein Anteil von Bio-Methan beigemischt ist. Kunden, die diesen Tarif wählen, leisten damit einen persönlichen Beitrag zum Klimaschutz und beteiligen sich zudem indirekt an der Förderung nachhaltiger regionaler Projekte.

Weitere Informationen finden Sie hier:

GUT ZU WISSEN

Verzicht auf nachwachsende Rohstoffe

Von Anfang an verfolgten die Verantwortlichen das Ziel auf nachwachsende Rohstoffe („Nawaros“) komplett zu verzichten und ausschließlich organische Reststoffe zu verwenden.

So ist die Biothan GmbH von der Diskussion „Tank oder Teller“ nicht betroffen, da für den Betrieb der Anlage eben keine Nahrungsmittel angebaut werden. Die Erzeugung von Energie aus Nahrungs- oder Futterpflanzen wird von vielen kritisiert. Die Biothan-Anlage ist hier außen vor und trägt auch nicht zur Konkurrenz um landwirtschaftliche Flächen bei, was zum Nachteil der Landwirte Einfluss auf die Pachtpreise hätte.

Was ist eigentlich „BIOMASSE“?

Unter dem Sammelbegriff „Biomasse“ versteht man natürliche organische Stoffe. Vielen denken dabei zuerst an die sogenannten nachwachsenden Rohstoffe, allen voran Mais. Daneben gibt es aber noch biogene Reststoffe in großer Menge und Vielfalt. Hierzu gehören der Inhalte der braunen Tonne, Nahrungsmittelreste und Fette aus dem Handel oder der Gastronomie sowie landwirtschaftliche Reststoffe wie Gülle.

All diese organischen Stoffe haben einen Energiegehalt, der sich über eine Vergärung nutzen lässt. Besondere Aufmerksamkeit verdienen dabei die biogenen Reststoffe, die man bislang zumeist einfach entsorgt. Das ist eine Verschwendung von Ressourcen, denn so geht die in den Bio-Abfällen enthaltene Energie verloren. Anders verhält es sich bei Wertstoffen wie Glas, Kunststoff und Papier, die heute bereits in großem Stil gesammelt und wiederverwertet werden. Vor diesem Hintergrund hat das im Landkreis Fulda realisierte Bio-Methan-Projekt der Biothan GmbH Pilot-Charakter.

Auf dem Weg zur Autarkie: Bio-Methan und Ökostromproduktion

Die in den biogenen Reststoffen enthaltene Energie und die Nährstoffe werden zu nahezu 100 Prozent genutzt. Denn das im Zuge der Vergärung entstehende Biogas wird sofort zu Bio-Methan veredelt, das als Heiz- und Antriebsenergie zum Einsatz kommt. Herkömmliche Biogas-Anlagen, die ihr Gas verstromen, haben einen deutlich niedrigeren Wirkungsgrad.

Bei der Veredelung entzieht man dem Rohbiogas in einem Spezialverfahren an Ort und Stelle Schwefel, Kohlendioxid und Wasser und hebt so den Gehalt an brennbarem Methan auf über 96 Prozent an.

Mit dem Bio-Methan aus der Nass- und Trockenvergärung können rechnerisch insgesamt ca. 2.400 Haushalte mit Heizenergie versorgt werden.

Der Gesamtwirkungsgrad der Anlage wird noch dadurch erhöht, dass sämtliche flüssigen und festen Gärprodukte sinnvolle Verwendung finden.

Zusätzlich wird auf dem Gelände mit mehreren großen PV-Anlagen Sonnenenergie erzeugt: drei Dachflächen- und eine große Freiflächenanlage. Dadurch ist es möglich, einen großen Teil des Eigenstromverbrauches der Biothan-Anlage regenerativ abzudecken und zusätzlich noch erzeugten Strom in das Netz einzuspeisen.

„Das Erfolgsrezept der Biothan: Es geht nichts verloren. Die organischen Reststoffe werden komplett in Wertstoffe umgewandelt: in Bio-Erdgas oder Düngeprodukte. Recycling at it‘s best! Umweltgerechter und wirtschaftlicher kann man Bioabfälle nicht nutzen.“

Uwe Sauerwein, Geschäftsführer Biothan GmbH


Werthaltige Nebenerzeugnisse: RAL-gütegesicherte Gärprodukte und Kompost

In der Biothan-Anlage in Großenlüder entsteht in Nass- und Trockenvergärung nachhaltiger organischer Dünger – in trockener und flüssiger Form.

Flüssiger Dünger für die Landwirtschaft

Nach Ende des Fermentationsprozesses, bei dem durch Vergärung Gas entsteht, verbleibt ein flüssiges Gärprodukt. Er hat keinen nennenswerten Energieanteil mehr, enthält aber wertvolle Nährstoffe. Dieser flüssige Dünger wird den heimischen Landwirten angeboten und wird in der Region auf den Feldern ausgebracht. Die Biothan-Gärprodukte unterliegen der regelmäßigen Kontrolle der Bundesgütegemeinschaft Kompost e. V. (BGK). Ausgezeichnet werden die Gärprodukte durch ein RAL-gütegesichertes Prüfzeugnis, aus dem die jeweiligen Nährstoffe und Anwendungshinweise zu entnehmen sind.

Der Vorteil für Landwirte: Im Gegensatz zur stark riechenden Gülle sind die Gärprodukte nahezu geruchlos. Gleichzeitig haben sie zumeist einen höheren Nährstoffanteil als Gülle. Für jene Landwirte, die zuvor ihre Gülle zugeliefert haben und Gärprodukte abnehmen, ist dies ein guter Tausch. Im Vergleich zu Kunstdünger ist der Biothan-Dünger zudem kostengünstiger. Die Ausbringung kann auf Anfrage durch einen leistungsstarken landwirtschaftlichen Dienstleister fachgerecht durchgeführt werden. Dies ist ein weiterer Pluspunkt für den Biothan-Dünger, denn die Landwirte müssen keine teure Ausbringungstechnik vorhalten.

Als Service bietet die Biothan GmbH den Landwirten die Auswahl zwischen der Lieferung „Frei Feld“ durch einen Dienstleister inkl. der Ausbringung auf landwirtschaftliche Flächen oder aber die Lieferung in ein landwirtschaftliches Güllelager zur Selbstausbringung durch den Landwirt.

<strong>Kompost für Landwirtschaft, Garten- und Landschaftsbau</strong>

Auch bei der Trockenvergärung fallen Gärprodukte an. Neben dem flüssigen Material, welches nach der Fermentation abgepresst wird, fällt auch trockenes Material an. Dieses führt man dann der Kompostierung zu. Am Ende des Reifeprozesses in einer großen Halle steht ein mehrfach gesiebter krümeliger Kompost, der in der Landwirtschaft sowie dem Garten- und Landschaftsbau als auch in kleinen Mengen in Privatgärten eingesetzt wird. Privatleute können den Kompost über den Wertstoffhof beziehen. Bei Interesse an Gärprodukten und Kompost stehen Ihnen die Mitarbeiter der Biothan gerne beratend zur Seite.

Wertstoffhof

Der Wertstoffhof des Zweckverbandes Abfallsammlung für den Landkreis Fulda wird durch die Biothan GmbH am Standort der Biogasanlage am Finkenberg im Auftrag der Gemeinde Großenlüder betrieben. Zu den regulären Betriebszeiten des Wertstoffhofes kann unser RAL-zertifizierter und qualitätsgeprüfter Kompost als lose Ware erworben werden. Preis: 20,- €/m³

Öffnungszeiten Wertstoffhof Großenlüder am Standort der Biogasanlage:

Mittwoch: 14:00 – 17:00 Uhr
Samstag:  10:00 – 14:00 Uhr

Folgende Abfälle können angeliefert werden:

Ohne Gebühr:

  • Altpapier
  • Altmetall
  • elektrische/elektronische Kleingeräte
  • Leuchtstofflampen
  • Grünabfälle (Kleinmenge)

Gegen Gebühr:

  • Altglas
  • Altholz (aus Bau-, Umbau- und Renovierungsmaßnahmen)
  • mineralischer Bauschutt
  • unverwertbare Baurestabfälle
  • Altpapier (aus Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben)

Hinweis:

Aus Kapazitätsgründen können jeweils nur Kleinmengen (maximal 1 cbm) angenommen werden. Zur Entsorgung größerer Mengen müssen Sie sich an ein Entsorgungsunternehmen wenden. Trennen Sie bitte verschiedene Abfälle sorgsam vor der Anlieferung am Wertstoffhof. Sie vermeiden damit eine aufwendige und zeitraubende Sortierung bei der Abgabe am Wertstoffhof.

Liefern Sie keine Sonderabfälle an! Diese dürfen aus Sicherheitsgründen nicht an den Wertstoffhöfen angenommen werden.